Rückblick
Hier erhalten Sie Eindrücke vergangener Ausstellungen des Naturhistorischen Museums bzw. zu unseren Ausstellungen zu Naturthemen im Museumsverbund.
2023 | Wölfe im Schafspelz, Schafe im Wolfspelz
Ein evolutionäres Wettrüsten zwischen Räuber und Beute | 22. März bis 31. Oktober 2023
Sonderausstellung im Kloster Paulinzella, Amtshaus ThüringenForst
Beim Blättern durch den Duden lassen sich unter dem Wort »Raub« die Synonyme »Diebstahl, Einverleibung, Entwendung und Erbeutung« lesen. Aus dem Mittel- und Althochdeutschen bedeutet das Wort »(dem getöteten Feind) Entrissenes«. Doch spiegelt sich dies tatsächlich in der Tierwelt wieder? Was ist ein »Raubtier« und was ist die Beute? Wer ist böse und wer ist gut, oder kann diese Frage nicht beantwortet werden?
Im Laufe der Evolution entwickelten sich die verschiedensten Tierarten mit ausgeklügelten Lebensstrategien, die sie selbst in den abgelegensten Winkeln unserer Erde überleben lassen. In der Sonderausstellung stehen ihre außergewöhnlichen Strategien im Fokus – Strategien der Jagd, die das Überleben der Beutegreifer sichern. Raffiniert und mit ausgeklügelten Methoden gehen sie vor, alleine oder in der Gruppe. Doch auch die Beutetiere wollen überleben – ein Machtkampf im evolutionären Wettrüsten zwischen Räuber und Beute entsteht.
2022 | Vogelschau
Tierisch was los im Kloster | 23. März bis 31. Oktober 2022
Sonderausstellung im Kloster Paulinzella, Amtshaus ThüringenForst
Umgeben von reicher Bewaldung thront die Ruine der Klosterkirche Paulinzella, die zu den bedeutendsten romanischen Sakralbauten Deutschlands gehört, in wahrer Naturidylle – dort, wo Rottenbach und Bärenbach sich vereinigen strahlen die Mauern der altehrwürdigen Anlage Ruhe und Andacht aus, erzählen Sie doch eine bewegte Geschichte aus längst vergangener Zeit. Bei genauer Betrachtung ist dennoch Bewegung in den Spalten und Mauerklüften der Ruine, denn jedes Jahr ziehen Turmfalken ihre Jungen hoch oben, gut geschützt im Stein des ehemaligen Klosters auf. Kein unüblicher Brutplatz für den eleganten Flieger, der nicht umsonst auch den Namen »Kirchenfalke« trägt.
Die Sonderausstellung im Amtshaus zeigte Einblicke in den Verlauf eines Falkenjahres und gab spannende Fakten zur Biologie der Art. Vielfältige Einblicke in die Natur der Umgebung bot außerdem die Sicht der Falken aus ihrer Vogelschau – denn von hoch oben lassen sich noch viele weitere Tiere entdecken, die in und um die Klosterruine einen reichhaltigen Lebensraum finden.
2021 | Im Garten der Mönche
21. März bis 31. Oktober 2021
Ausstellung im Amtshaus ThüringenForst in Paulinzella
Bis in das 18. Jahrhundert war das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt dicht bewaldet. Zahlreiche Gewerbe nutzten Holz als natürliche Ressource, sodass die Forstwirtschaft als ökonomische Grundlage aus dieser Zeit kaum wegzudenken ist. Die Nutzung des Holzes war vielfältig – als Energiequelle für Hammerschmieden und Glashütten, zur Gewinnung von Holzkohle, Pott(-Asche) sowie Harz zur Pech- und Rußerzeugung und schlussendlich ebenso zur Nutzung im Handwerk, wobei es vor allem auf die Qualität der Hölzer ankam. Der Verkauf von Holz trug zusätzlich zur Ausbeutung der Wälder bei. Ständig zunehmender Holzmangel führte im 19. Jahrhundert schließlich zur Umgestaltung des Forstwesens.
Auch heute ist der Wald im Wandel und neue Risiken bedrohen dessen Artenzusammensetzung – Flora und Fauna gleichermaßen. Wassermangel und Schädlinge sind Beispiele für die Herausforderungen an die Wälder. Die Sonderausstellungen auf der Heidecksburg und in Kooperation mit ThüringenForst im Amtshaus Paulinzella sollten den Wandel der Wälder in den ehemaligen Gebieten des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt beleuchten und botanische Kostbarkeiten im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt näher portraitieren. Die Ausstellungen zeigten die vielfältige Natur der eigenen Umgebung, sie sensibilisierten und begeisterten. Dabei waren es nicht absterbende Wälder, sondern die Kraft einer bunten Waldnatur, die in den Vordergrund gerückt wurde.
Die Weiß-Tanne prägte vor über 500 Jahren unsere heimischen Wälder, reiht sich jedoch heute in die Liste der seltenen Baumarten. Durch die vor Ort direkt erlebbare Nutzung dieses Baumes stand die Weiß-Tanne im Zentrum der Sonderausstellung in Paulinzella.
2021 | Leben in der Baumkrone
16. Juli bis 5. September 2021
Ausstellung im Grafischen Kabinett der Heidecksburg
Bis in das 18. Jahrhundert war das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt dicht bewaldet. Zahlreiche Gewerbe nutzten Holz als natürliche Ressource, sodass die Forstwirtschaft als ökonomische Grundlage aus dieser Zeit kaum wegzudenken ist. Die Nutzung des Holzes war vielfältig – als Energiequelle für Hammerschmieden und Glashütten, zur Gewinnung von Holzkohle, Pott(-Asche) sowie Harz zur Pech- und Rußerzeugung und schlussendlich ebenso zur Nutzung im Handwerk, wobei es vor allem auf die Qualität der Hölzer ankam. Der Verkauf von Holz trug zusätzlich zur Ausbeutung der Wälder bei. Ständig zunehmender Holzmangel führte im 19. Jahrhundert schließlich zur Umgestaltung des Forstwesens.
Auch heute ist der Wald im Wandel und neue Risiken bedrohen dessen Artenzusammensetzung – Flora und Fauna gleichermaßen. Wassermangel und Schädlinge sind Beispiele für die Herausforderungen an die Wälder. Die Sonderausstellungen auf der Heidecksburg und in Kooperation mit ThüringenForst im Amtshaus Paulinzella sollen den Wandel der Wälder in den ehemaligen Gebieten des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt beleuchten und botanische Kostbarkeiten im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt näher portraitieren. Die Ausstellungen zeigen die vielfältige Natur der eigenen Umgebung, sie sensibilisieren und begeistern. Dabei sind es nicht absterbende Wälder, sondern die Kraft einer bunten Waldnatur, die in den Vordergrund rückt.
Im Forstamtsbereich Saalfeld-Rudolstadt sind zwei dendrologische Schwerpunkte seltener Baumarten vorhanden, die im Zuge der Ausstellung auf der Heidecksburg genauer beleuchtet wurden. Im nordöstlichen Bereich an der Burgruine Schauenforst ist dies das Vorkommen verschiedener Sorbus-Arten und der Heilinger Mehlbeere. Diese Vorkommen werden überregional beachtet und stellen eine botanische Kostbarkeit dar. Unweit von Rudolstadt findet man den zweiten dendrologischen Schwerpunkt. Hier handelt es sich um das größte Eibenvorkommen in Ostthüringen, in Sichtweite der Heidecksburg. Über 6500 Alteiben sind im Naturschutzgebiet »Steinberg-Dissau« zu finden. In diesen eibenreichen Waldbeständen sind neben Elsbeeren und Mehlbeeren auch nennenswerte Nachweise von Walnüssen als Naturverjüngung zu finden.
Begleitfilm zur Ausstellung | Botanische Kostbarkeiten im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
2020 | Von A. Dürer bis Z. Katze
Wunderkammer Heidecksburg | 10. Oktober 2020 bis 29. August 2021
Obgleich die Grafen und späteren Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt mit den Mächtigen des Reiches im Hinblick auf militärische Stärke und den vermeintlichen Ruhm siegreich geführter Kriege nicht mithalten konnten, in der höfischen Prunkentfaltung nach französischem Vorbild, im Schloßbau, im Anlegen von Parks, Gärten und Orangerien suchten sie es ihnen vor allem in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gleichzutun. So war das fürstliche Repräsentationsstreben auch die Grundlage für den Reichtum der vielfältigen Sammlungsbestände auf der Heidecksburg. Mit der Abdankung des letzten Fürsten Günther Viktor im Jahre 1918 beschloss dieser die Sammlungen in eine Stiftung zu überführen. 1920 öffnete daraufhin das neu gegründete Schlossmuseum seine Türen. Die Sonderausstellung thematisierte die leidenschaftliche Sammeltätigkeit der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt, die wechselvolle Geschichte und Entwicklung der musealen Bereiche bis hin zum Museum der Zukunft. Der hierzu erschienene Band stellt begleitend auf 261 Seiten Exponate aus den verschiedensten Sammlungsbereichen vor - Preis 15,00 €, erhältlich an der Museumskasse der Heidecksburg oder über Bestellung per Mail unter museum@heidecksburg.de.
2020 | Im Verborgenen
Ausgrabungen im Kloster Paulinzella | 21. März bis 31. Oktober 2020
Eindrucksvoll erhebt sich die Ruine der romanischen Klosterkirche von Paulinzella in der Talaue und erzählt von der einstigen Größe und Bedeutung der Klosteranlage. Einige Klosterbauten wurden im Laufe der Zeit überformt, neu überbaut oder abgerissen. Mehrere Restaurierungen, denkmalpflegerische Maßnahmen, Baubefundungen und Ausgrabungen wurden auf dem Areal des Klosters Paulinzella durchgeführt und lassen die Geschichte dieser Anlage, die stets Anziehungspunkt von Reisenden, Dichtern und Malern gewesen ist, lebendig werden. Die letzte Baubefundung konnte mit der umfassenden Sanierung des Amtshauses vorgenommen werden, an der Klosterkirche selbst finden Sanierungs- und Sicherungsarbeiten statt.
Der Archäologie steht indes ein kleiner Helfer ungefragt zur Seite – der Maulwurf. Es lohnt sich, das Tier des Jahres 2020 näher zu beleuchten, denn sein Ruf ist oft schlechter als er sein müsste und selbst als »Hilfs-Archäologe« fördert er spannende Artefakte aus dem Erdreich. Die Sonderausstellung beleuchtete nicht nur das Fachgebiet der Archäologie anhand von Funden rund um Paulinzella, sondern spannte den Bogen zur Natur durch vielfältige Informationen rund um das Tier des Jahres 2020.
2019 | Steinreich
Goldschätze der geologischen Sammlung | 12. April 2019 bis 5. Januar 2020
Der Mitbegründer des Kabinetts und spätere Hofmedikus, Georg Christian Füchsel, nahm bedeutenden Anteil an der Klassifizierung und Ordnung erster geologischer Sammlungen des Prinzen und späteren Fürsten Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt, der aufgrund eines folgenschweren Reitunfalls lange Zeit das Bett hüten musste. Füchsel brachte ihm währenddessen grundlegende Kenntnisse der Geologie und Mineralogie bei und beschäftigte sich selbst intensiv mit geologischen Studien. Er zeichnete nicht nur die erste geologische Karte eines thüringischen Gebietes, sondern prägte auch heutig geläufige Begriffe wie »Muschelkalk« und »Buntsandstein«. Über die Geschichte des Kabinettes bis hin zum Naturhistorischen Museum gingen immer wieder geologische Funde in der Sammlung auf. Einen besonders umfangreichen und bedeutsamen Zuwachs erhielt das Museum durch die Dauerleihgabe der Goldsammlung von Dr. Markus Schade, dem Gründer des Deutschen Goldmuseums Theuern. Die Übergabe der Sammlung erfuhr mit der Sonderausstellung Würdigung und Groß und Klein faszinierte das Thema rund um das Gold. Darüber hinaus wurden ausgewählte Sammlungsbestände gezeigt, u.a. die kürzlich durch die Bergakademie Freiberg aufgearbeiteten Siegelerden aus dem 18. Jahrhundert.
2018 | (M)ein Königreich für ein Pferd
9. September bis 31. Dezember 2018
Seit der Domestizierung des Wildpferdes vor etwa 5500 Jahren hat sich das Pferd als vielseitiger Begleiter des Menschen entwickelt und war auch aus dem höfischen Leben Schwarzburg-Rudolstadts nicht wegzudenken. Es hielt jedoch nicht nur großen Anteil an der Beweglichkeit des Hofstaates, sondern diente unter anderem auch zur Repräsentation, zur Ausbildung in der Reitschule oder als Jagd- und Paradepferd. Eine intensive Pferdezucht im eigens eingerichteten Gestüt ist heute noch anhand archivalischer Quellen nachvollziehbar. Die Bücher der Marstallbibliothek, unter denen sich auch Werke alter Reitmeister befinden, zeugen von dem Bestreben, sich stetig bezüglich Reitkunst und Zucht auf einem aktuellen Wissensstand zu halten. Darunter befinden sich bedeutende Werke u.a. von Antoine de Pluvinel, dem Reitlehrer von König Ludwig XIII., und François Robichon de la Guérinière, der wichtige Grundlagen für die klassische Reitkunst niederschrieb, die bis heute nicht an Gültigkeit verloren haben. Die Sonderausstellung spiegelte die Zeugnisse der Pferdehaltung am Hofe und die damit verbundene Leidenschaft der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt für das Pferd wider.
2017 | 1757
Zoologische Präparationen aus 260 Jahren Naturhistorisches Museum | 1. September 2017 bis 10. Juni 2018
Das Naturhistorische Museum im Rudolstädter Residenzschloss Heidecksburg ist mit seiner Gründung als Naturalienkabinett durch Prinz Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt im Jahre 1757 das älteste Naturmuseum Thüringens. Seither ist eine vielfältige Sammlung aufgebaut worden, die alle Naturreiche umspannt. An der Gestaltung der Präparate wirkten nicht nur einige Kustoden selbst, sondern auch eine Vielzahl von Präparatoren, darunter beispielsweise der Begründer der modernen Dermoplastik, Philipp Leopold Martin. An ihren Präparaten lassen sich Fortschritte des handwerklichen wie künstlerischen Schaffens ablesen.
Die Sonderausstellung aus Anlass des 260-jährigen Bestehens des Museums fokussierte die zoologische Präparation, die nicht nur einen wichtigen Grundpfeiler für die Ausstellungen in den naturkundlichen Museen, sondern ebenso eine Grundlage für die Wissenschaft darstellt. Naturkundliche Sammlungen sind ein essenzieller Bestandteil moderner Naturforschung und können Aufschluss über viele biologische Aspekte, z.B. die Evolution der Arten sowie deren Verbreitung, geben.
Gezeigt wurden Techniken, Materialien und Werkzeuge, die sich im alltäglichen Gebrauch eines Präparators wiederfinden. Zudem wurden Präparate aus verschiedenen Tierklassen vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf der Taxidermie, der Präparation von Wirbeltieren, lag. Anhand ausgesuchter Tierarten konnte hierbei eindrucksvoll der Vergleich zwischen historischer und neuzeitlicher Präparationstechnik gezogen werden. In der Ausstellung fanden sich nicht nur große Säugetiere, Reptilien und diverse Vogelarten, sondern auch Insekten sowie Alkohol-Präparate und Abgüsse, die vorher nicht ausgestellt werden konnten.
2015 | Botanisches Interesse am Hofe zu Rudolstadt
Baumgarten, Herbarien und Pflanzenillustrationen | 17. Mai bis 2. August 2015
Das 1757 in Rudolstadt gegründete Fürstliche Naturalienkabinett, das heutige Naturhistorische Museum im Schloss Heidecksburg, war und ist ein Hort für manchen Pflanzenliebhaber und Botaniker. Seine Sammlungen von Herbarbelegen (seit dem 17. Jahrhundert) und reich illustrierten botanischen Werken (u.a. J. W. Weinmanns Phytanthozoa Iconographia von 1739 oder J. H. Tiemeroths Aquarelle von 1726 bis 1758) zeugen von diesem Interesse. Es fand mit einer neuen Anlage von Baumgarten und Botanischen Garten gegen Ende des 18. Jahrhunderts auch in der Gartenkunst der Residenzstadt an der Saale einen besonderen Ausdruck.
2013 | Blumentiere des Meeres
Korallen aus dem Naturhistorischen Museum der Heidecksburg | 12. Mai bis 8. September 2013
Das Naturhistorische Museum der Heidecksburg besitzt die größte Korallensammlung in Thüringen. Schon im 18. Jahrhundert fand sie in Rudolstadt besonderes Interesse. Am Ende des 20. Jahrhunderts hat ihr Museumsbestand eine wesentliche Bereicherung erfahren. Sie ist Prof. Dr. D.H.H. Kühlmann, am Berliner Naturkundemuseum langjährig tätig gewesener Korallenspezialist, zu verdanken. Die Kabinettausstellung vermittelte nicht nur lokale Sammlungsgeschichte, sondern auch Einblicke in den einzigartigen Lebensraum dieser faszinierenden Meeresbewohner.
2011 | Wie herrlich ist diese Natur, die mich umgiebt
Handzeichnungen der Fürstin Karoline Louise von Schwarzburg-Rudolstadt
2. September bis 31. Dezember 2011
Fürstin Karoline Louise von Schwarzburg-Rudolstadt, eine Tochter des Landgrafen Friedrich V. von Hessen-Homburg, hinterließ ein ansehnliches Konvolut von Zeichnungen und Aquarellen. Die bislang der Öffentlichkeit unbekannten Arbeiten zeichnen sich durch eine hohe künstlerische Qualität aus und zeugen von ihrer romantischen Hinwendung zur Natur.
Prinzessin Karoline Louise erhielt seit frühester Jugend eine Ausbildung in den Wissenschaften, aber auch eine Unterweisung in den »Schönen Künsten«. So wurde sie 1785 durch den Zeichenlehrer Wilhelm Adam Thierry unterrichtet. Im Duktus von Thierry entstanden neben flott gezeichneten Skizzen auf Reisen und Wanderungen ebenso zahlreiche Aquarelle, die u. a. den Landschaftspark um das Homburger Schloss zeigen. Nach ihrer Hochzeit mir dem Rudolstädter Fürsten Ludwig Friedrich II. im Jahre 1791 veranlasste Karoline Louise, dass ihr ehemaliger Zeichenlehrer, dem sie in Karlsruhe ein Architekturstudium ermöglichte, als Baumeister an den Rudolstädter Hof wechselte. Im Grafischen Kabinett wurden erstmals Werke aus ihrer Jugendzeit präsentiert, die authentisch Anlagen des Homburger Landschaftsparkes zeigen.
2011 | Herbaria picta
Pflanzenaquarelle von Johann Heinrich Tiemeroth d.J. | 15. Mai bis 14. August 2011
Aus der Bibliothek des Naturhistorischen Museums wurden im Grafischen Kabinett des Residenzschlosses Heidecksburg sieben unveröffentlichte Sammelbände mit Manuskripten des Arnstädter Arztes Dr. J. H. Tiemeroth dem Jüngeren vorgestellt. Sie umfassen etwa 1000 Blätter mit Aquarellen (Deckfarbenmalerei) von Blütenpflanzen und einigen Pilzen, die Tiemeroth zwischen 1725 und 1764 geschaffen hat. Mit dem Ankauf des Naturalienkabinetts von Prof. Kaltschmied (Universität Jena) gelangten sie 1772 nach Rudolstadt in fürstlichen Besitz. Es ist bekannt, dass Tiemeroth auch für andere Naturforscher seiner Zeit malte. So besaß auch W. F. von Gleichen-Rußwurm ca. 1200 Tiemerothsche Pflanzenbilder, die sich heute im Mainfränkischen Museum in Würzburg befinden. Man kann Tiemeroths Pflanzendarstellungen zu den besten wissenschaftlich fundierten und ästhetisch anspruchsvollsten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert rechnen. Über Tiemeroths Leben und Wirken im Netzwerk seiner Zeit ist bisher noch wenig bekannt.